Halb ernst gemeintes Wiki aus OHZ (hup)
Vor fast 50 Jahren: US-Stationierung in Garlstedt
Ende der 70-er Jahre musste die Kreisstadt ihre Tore für die 2. US-Panzerdivision Hell on Wheels öffnen. NATO-Strategen im Pentagon hatten zu ihrer eigenen Überraschung ein Panzerloch in Westeuropa ermittelt. Das Loch umfasste die gesamte Norddeutsche Tiefebene und musste zwingend gestopft werden. Die Gründe waren leicht einzusehen: Abertausende russische Panzertruppen standen bereit, bis zur Nordsee durchzumarschieren. Bis dahin war das nicht aufgefallen, aber jetzt musste damit Schluss sein. In Garlstedt wurde eine neue Kaserne gebaut; 1976 zog die Hölle auf Rädern ein. Politischen Protest gab es wenig, es herrschte ja Kalter Krieg. Wer bestimmte und wer Folge leistete, war ohnehin klar.
Die Zeiten ändern sich, die Logik der Aufrüstung nicht. In Garlstedt geht es nur um die Logistik der Aufrüstung - oder?
Wenn auch Integration nicht helfen kann
Alsbald wurden Nebeneffekte der Stationierung deutlich: massiver Alkoholkonsum in Discos, Schlägereien, Belästigungen, Übergriffe. Die örtliche Politik versuchte es mit Integration: die Bevölkerung von OHZ und US-Soldaten sollten sich kennenlernen und so die Lage entspannen. Überraschenderweise ließen Erfolge auf sich warten. Kasernen und Soldaten passen einfach nicht mit Mitbürgern und ihren Eigenheimen zusammen. Da prallen ganz andere Kulturen als Krieg und Frieden aufeinander. Die Stimmung in der Stadt war entschieden abgeneigt, nicht zuletzt wegen des Verbrauchs von Bauland. Es wurde für zivile Infrastruktur der US-Truppen verwendet. Gezielte Neugestaltung der Gesellschaft traf auf Widerstand. Eine rebellische Stimmung entstand.
Lebensgrundlagen vs. Zerstörungswut
Wohnungsnot und hohe Mieten
Das hängt wohl zusammen – aber wie? Eins lässt sich nicht leugnen: Grund und Boden ist ein endliches Gut. Sein Verbrauch kann enorme Schwierigkeiten nach sich ziehen. Nur die Niederländer schaffen es, frisches davon auf den Markt zu bringen. Für den Rest der Welt ist es Mangelware im echten Sinn des Wortes. Diese Sachlage ist eine bewährte Ausgangsbasis für astronomische Preissteigerungen. Dazu kommt die Bauindustrie mit ihrem Hunger nach Profit. Dazu kommen die staatlichen Haushalte, die für den „Aufwuchs“ militärischer Fähigkeiten verbraucht werden.
Wie ziehen wir dabei den Kürzeren? Was können wir dagegen tun? Wo fangen wir an?
Land und Wirtschaft
Wer bewirtet da wen? Grund und Boden wird mit EU-Vorgaben traktiert. Es werden ihm bewährte Aufputschmittel zugeführt, Jahr für Jahr wird ihm eine weitere Maisernte abgerungen. gesunde Nahrung im klassischen Sinn kommt dabei nicht mehr heraus. Das Futter und das Vieh (einstmals durchaus als Mit-Lebewesen betrachtet) sind zur Ware geworden, die mehr Geld produziert. Cash - der landwirtschaftliche Betrieb erzielt Rendite, die das System braucht. Die lebendige Struktur des Bodens wird mit diesem Produktionsprozess zu Staub zermahlen: pflügen, Nitrophoska drauf, Glyphosat dazu, im Spätsommer abernten.
WAS haben wir von dieser kapitalistischen Landwirtschaft? Wollen wir das? Wo fangen wir an?
Hitler im Rückspiegel
Die Regierungen von Frankreich und Großbritannien hatten es nicht kommen sehen: den Hitler konnten sie nicht zufriedenstellen. Niemals. Zuerst hatten sie gedacht: „OK, wir haben sie übers Ohr gehauen bei der Kriegsschuldfrage und ihnen unbezahlbare Reparationen aufgebrummt. Jetzt haben die Deutschen diesen Rowdy gewählt und WIR haben ihn am Hacken. Da müssen wir halt drauf eingehen, bis er den Hals voll hat. Er ist schon sehr lästig.“ Danach überfiel die Wehrmacht Polen, ein verbündetes Land, dann Frankreich, dann teilte er sich mit Stalin halb Europa. Alarmstufe ROT! Wer garantiert uns heute, dass Putin nicht genauso drauf ist? Wer schützt uns vor der Möglichkeit?
Vorsichtshalber wollen wir tüchtig aufrüsten, es muss ja nicht unbedingt zum Schlimmsten kommen.
Veteranentag: Rausschmiss aus dem Sitzungssaal
Mein Freund Thomas wurde aus einer Ausschusssitzung rausgeworfen, weil er eine verbindliche Feier des Veteranentags nicht ohne Widerspruch akzeptieren wollte. Er beharrte darauf einem Redebeitrag zu verlesen. Er hatte nicht verstanden, dass an dieser Stelle die Staatsraison greift. Bei der Kriegsertüchtigung hört das demokratische Gehabe auf und der Opposition wird über’s Maul gefahren. Aus der Geschichte wissen wir, dass an dieser Stelle der Hammer hängt. Du bist aber nicht alleine, Thomas! Wir sind da und wir schweigen nicht.